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Test vorbereiten

Ideen (be)greifbar machen

Ausgestattet mit einer vielversprechenden Idee, starten wir in das Ausprobieren. Die schnelle und einfache Formgebung konkretisiert unseren Lösungsansatz und ermöglicht uns das Testen.

Neugierig experimentieren

Im Alltag probieren wir ständig aus, wie etwas schmeckt, sich anfühlt oder welche Reaktionen es hervorruft. Prototyping basiert genau auf diesem neugierigen Prinzip in Kombination mit einem strukturierten Vorgehen. Indem frühzeitig festgestellt wird, was wie funktioniert, kann die Entwicklung der Idee werteorientiert geschärft und ressourcenschonend verworfen oder vorangetrieben werden. Die Grundlagen des Prototyping zeigen, in welchen Dimensionen und durch welche bewährten Formate dieses schnelle Lernen und Anpassen möglich ist.

Ideenkonzept erlebbar machen

Um bei der Entwicklung von Lösungen nicht nur unserer Intuition zu folgen, erheben wir durch das Testen von Prototypen qualitative und quantitative Daten, die evidenzbasierte Entscheidungen unterstützen. Bevor wir mit dem Erstellen eines Prototyps beginnen, planen wir unser Vorgehen für den Test mit der Vorlage Testbasis zusammenstellen.

Grundlagen des Prototyping

Fast alle öffentlichen Handlungsmuster der Verwaltung können erlebbar umgestaltet und in unterschiedlichen Gestaltungsordnungen getestet werden (nach Buchanan, 2001):

  • Kommunikation: Zeichen, Visualisierungen, einfache Sprache
  • Konstruktion: Produkte, Räume, Mobiliar, Hardware
  • Interaktion: Dienstleistungen, Prozesse, Software
  • Integration: Organisationsstrukturen, Gesetze, Systeme

Günstiger, schneller und besser zum Ziel kommen

Die Notwendigkeit strukturiert zu experimentieren, wird im öffentlichen Sektor in Zukunft steigen. Denn insbesondere bei komplexen Problemstellungen können durch die Arbeit mit Prototypen wichtige Einsichten und Datengrundlagen entstehen. Statt eine Lösung teuer umzusetzen, kann sie so zuerst validiert werden. Auch können dadurch rechtliche Anpassungen besser vorbereitet und durchgeführt werden.

Die Bundesregierung unterstützt dieses Vorgehen:

"Um Praxistauglichkeit und Wirksamkeit von Regelungsalternativen besser einschätzen zu können, wird die Bundesregierung diese in geeigneten Fällen mit betroffenen […] Personen/Organisationen [...] praktisch erproben, z.B. durch Planspiele, Simulationen oder Modellversuche. […] Erst danach sollen entsprechende Regelungsentwürfe von der Bundesregierung beschlossen werden."

Arbeitsprogramm Bessere Rechtsetzung, 2018

Grundlagen des Prototyping

Testbasis zusammenstellen

Methode
Testbasis zusammenstellen

Was und wofür?

Die Testbasis bildet die Grundlage, um einen Prototyp zu erstellen und ihn zu erproben. Dieser Überblick beinhaltet alle dafür notwendigen Informationen: von den Eckdaten für die Entwicklung des Prototyps bis hin zur Organisation der Testsituation.

Mehrwert

Auf einen Blick werden alle Wissensbestände und Aufgabenpakete zusammenhängend dargestellt. Dadurch entsteht eine Kommunikationsgrundlage für die Einbindung von Tester:innen, die Berichterstattung an Führungskräfte oder die Delegation von Aufgaben im Team. Mit der Testbasis kann zusammenfassend aufgezeigt werden, wie wenig Ressourcen notwendig sind, um eine Idee hinsichtlich ihres Wertes zu prüfen.


Häufig wird der Fehler gemacht, eine Lösung zu sehr auf der Basis von Annahmen im Projektteam zu konzipieren. Am Ende ist jedoch entscheidend, was den zukünftigen Anwender:innen wichtig ist. Deshalb definieren wir erst die Tester:innen bevor wir den Prototyp konzipieren.

Testbasis zusammenstellen

Arbeitsblatt

30 – 45 Minuten

Vorgehen

  1. Vorlage groß übertragen. Material bereitlegen. Für die Bearbeitung dem vorgeschlagenen Ablauf folgen und die Impulse in den einzelnen Feldern beantworten. Stichpunkte notieren. In den weiteren Etappen werden diese grundlegenden Gedanken methodisch ausgearbeitet.

  2. Mit dem Bereich Prototyp-Entwicklung beginnen. Zuerst kurz die zu testende Idee beschreiben, um den Rahmen für die weitere Erarbeitung abzustecken (1). Darauf basierend Testhypothesen formulieren, um zu klären, welche Funktionen mit dem Prototyp erprobt werden sollen (2).

  3. Bezogen auf die zu testenden Komponenten überlegen, wer Teil der Testgruppe sein sollte. Neben bisherigen Schlüsselakteuren auch Personen mit stark ausgeprägten oder extremen Bedürfnissen einbeziehen. Diese Randgruppen können die Spezifikationen für den Prototyp bestimmen und den Weg zu einem geeigneten Format weisen (3). Eckpunkte für den Konzept-Prototyp entwickeln, sie sind eine wichtige Grundlage für ein effektives Prototyping (4).

  4. In den Bereich Test-Organisation wechseln. Zunächst Testsituation skizzieren. In welchem Kontext können die Tester:innen am authentischsten Rückmeldung geben? Situation und Umgebung beschreiben (5). Darauf bezogen die Umsetzung planen (6).

  5. Notwendige Ressourcen bestimmen (7). Überlegen, wer Kontakt zu Personen aus der definierten Testgruppe besitzt. Ähnlich wie bei den Vorgesprächen in Phase 3 Verbündete & Partner:innen einbeziehen, um Tester:innen zu rekrutieren.

Hinweis: Im Test mit Randgruppen lassen sich Aspekte untersuchen, die im Umkehrschluss zu einer Lösung für alle beitragen.